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(bisher keine Übersetzung der Romane!)
An diesem Abend schenkte sich Hillary ein Glas Wein ein und setzte sich in ihrem Hausboot neben den Holzofen. Es war dunkel, und sie hatte einen langen, anstrengenden und ereignisreichen Tag hinter sich.
Aber er war noch nicht zu Ende. Sie hatte noch einiges zu durchdenken. Und jetzt, da der Fall erfolgreich gelöst war, konnte sie es nicht länger aufschieben. …
Hätte sie an Zeichen geglaubt, hätte sie gesagt, dass jemand ihr die Botschaft gerade in meterhohen Buchstaben überbrachte. …
Die Entscheidungen, die sie in ihrer Vergangenheit getroffen hatte, schlugen zurück, verfolgten sie und – wer konnte sagen, wo das enden würde?
Aber selbst das war noch nicht das Schlimmste. …
Sie wurde zu einer Belastung. Für Donleavy, ihre Ex-Sergeantin Janine, ihre jetzigen Kollegen und die Polizei als Ganzes.
Und Hillary hatte schon immer eine klare Meinung dazu gehabt, was Polizisten, die zur Belastung wurden, tun sollten.
Als sie ihren Wein ausgetrunken hatte, stellte sich Hilary Greene ihren Dämonen.
Es war Zeit zu gehen.
aus: Murder by Fire
(eigene Übersetzung)
Eine ganze Frau
Hillary steht mit beiden Beinen auf dem Boden – immer – und weiß, was das Beste für sie ist. Sie ist ehrlich, aber sie hat auch ihre Geheimnisse. Sie ist eine Überlebenskünstlerin und weiß, wann sie schweigen und wann sie die richtigen Worte finden muss.
… und sie weiß, wie man die richtigen Fäden im Hintergrund zieht, um … Ärger zu vermeiden. Jede Art von Ärger.
Hinweis: Binge-Reading ist möglich, denn die Romane sind in den letzten Jahren relativ schnell hintereinander erschienen (ok – es handelt sich um ein Re-Publishing unter dem Dach eines neuen Verlags und unter neuen Titeln – Details dazu im Post mit dem Profil!)
Es ist eine dieser Serien, bei denen ich manchmal im Zweifel bin, was interessanter ist: die Verbrechen oder die Geschichte von Hillary und ihren Kollegen. Beide Handlungsstränge sind eng miteinander verwoben – immer.
Hillary ist Anfang 40, als die Serie beginnt, und geht in den letzten Romanen auf die 50 zu – oder ist schon drüber. Sie arbeitet als Detective Inspector (DI) bei der Thames Valley Police und befasst sich mit verdächtigen Todesfällen, also Mordfällen, und wird nach ihrer Frühpensionierung recht schnell Mitglied eines speziellen Cold Case Teams. Die Geschichte beginnt damit, dass sie auf ihrem Hausboot aufwacht und sich über sich selbst und die Enge ihres provisorischen Zuhauses auf dem Oxford-Kanal ärgert. Warum lebt sie überhaupt auf einem Hausboot?
Sie war mit einem Polizisten verheiratet, eine unglückliche Ehe. Ihr Mann hatte Affären mit anderen Frauen, was recht seltsam wirkt, denn Hillary ist eine Frau mit Kurven, Brüsten und einer wallenden Haarmähne, die ihren Feierabend mit einem Umtrunk in einer Kneipe genießt, Party macht und Sex hat … Nach 8 Jahren Ehe zeichnete sich die Scheidung ab. Leider hatte ihr Mann nicht nur Affären mit anderen Frauen, sondern auch eine ausgeprägte kriminelle Ader. Es gelang ihm, erfolgreich seltene Tiere zu schmuggeln, wobei eine Menge Geld floss – solange die Polizei es nicht auf dem Schirm hatte. Schließlich kam die Polizei natürlich doch dahinter. Ihr Mann starb jedoch bei einem Autounfall, bevor die internen Ermittlungen abgeschlossen und die Scheidung vollzogen war.
So wurde Hillary zur Erbin von allem. Sie besaßen ein wirklich schönes Haus, aber Hillary kann dort wegen der laufenden internen Untersuchung nicht mehr wohnen. Die Polizei sucht immer noch überall nach den Einkünften ihres Mannes aus seinem Schmuggelgeschäft – und findet nichts. Natürlich ist auch Hillary im Visier der Polizei und muss seit geraumer Zeit äußerst vorsichtig sein. Es gibt eine akribische Untersuchung bezogen auf ihren Anteil am Schmuggelgeschäft. Schließlich wird Hillary jedoch in allen Punkten entlastet – kein Wunder, denn sie hatte nie etwas mit den kriminellen Machenschaften ihres Mannes zu tun.
Zurück zum Hausboot: Hillary suchte vergeblich nach einer Mietwohnung, denn der Großraum Oxford ist arm an geeignetem Wohnraum. Also richtete sich Hillary in einem Hausboot ein, das ihrem Onkel gehört. Es sollte eine Übergangslösung sein, aber wie immer hält nichts länger als ein Provisorium.
Das Geld wurde nie gefunden – nun, Hillary hat plötzlich eine Idee, wo das Geld sein könnte. Sie geht den dünnen Spuren sehr sorgfältig nach, aber, obwohl sie das Geld findet, kann sie es nicht in ihren Besitz bringen. Natürlich denkt sie sich, dass eine kleine Entschädigung für all den Stress, den ihr Ehemann verursacht hat, angemessen wäre. Schließlich wird das Geld gestohlen – von einem Kollegen, dem es ebenfalls gelungen ist, das Rätsel über den Verbleib zu lösen.
Es ist ein langer, harter Weg, bis Hillary endlich mit ihrem Ehemann abschließen kann, wenigstens das gemeinsame Haus in die Hände bekommt, es verkauft, die Hypothek abträgt und … Zu diesem Zeitpunkt hat sie sich an das Leben in ihrem Hausboot gewöhnt und beschließt, dort zu bleiben. (Für das Protokoll: Hillary fährt auch all die Jahre einen alten Käfer, ein recht unzuverlässiges Auto …)
Ihr Privatleben ist in den Jahren nicht immer erfolgreich. Hillary lebt nicht gern allein, aber es ist schwierig, einen neuen Partner zu finden. Männer fühlen sich zu ihr hingezogen, sie bewundern sie, sie wollen eine Affäre oder sogar mehr, aber sie sieht keinen Partner darunter, mit dem sie ihr Leben teilen kann – bis vielleicht zu den letzten Episoden … aber das Schicksal schläft nicht.
Das Leben bei der Polizei ist kein Zuckerschlecken. Es gibt Feinde aus der Vergangenheit, die eine Rechnung oder mehr begleichen wollen – Hillary hatte wirklich zu kämpfen, als ein ehemaliger Chef sie unbedingt rausschmeißen wollte, um sicherzustellen, dass seine unsauberen Geschäfte verborgen bleiben. Es gibt Polizisten, die Polizistinnen nachstellen – auch Hillary – und Hillary muss die Situationen klären, ohne an die Öffentlichkeit gehen zu können.
Es gibt Vorgesetzte, die Karriere machen wollen und jeden für ihre üblen Machenschaften benutzen. Es gibt Vorgesetzte, die, gestützt auf ihren Status und ihre Macht, das Gesetz in die eigenen Hände nehmen wollen. Es gibt Schießereien, bei denen Tote zurückbleiben. Manchmal braucht die Polizei einen Helden, und dann bekommt jemand einen Orden – wie Hillary. Manchmal muss die Polizei die Realität auch verschleiern, und Hillary tut, was notwendig ist.
Ruhestand? Nach einem Jahr, in dem sie mit ihrem Hausboot auf den Kanälen unterwegs war, wird sie wieder bei der Polizei als Beraterin bei einer Einheit für ungeklärte Fälle tätig. Und sie löst wieder Mordfälle …
Hillary ist gut, sehr gut, im Lösen von Mordfällen. Sie weiß das und es hat ihr mehr als einmal den Hals gerettet. Sie ist hart und entschlossen, wenn es darum geht, einem Verdächtigen seine Schuld zu beweisen. An Beweisen wird nie herumgefummelt – es sei denn, sie ist persönlich involviert und muss ihren Hals und den ihres Sergeants retten … Kurz gesagt: Hillary wird niemals absichtlich einen Unschuldigen beschuldigen und seine Schuld beweisen, indem sie das Gesetz beugt. Das ist eine Priorität … auch wenn sie ihr Leben und ihren Job immer mal wieder verbiegen muss, um zu überleben.
Es gibt viele Fälle in einem Zeitraum von mehr als 10 Jahren. Die Fälle scheinen trivial zu sein, erweisen sich aber immer als verzwickt. Es braucht den Scharfsinn von Hillary, um sie zu lösen. Alle ihre Fälle sind spannend und werden durch solide Detektivarbeit gelöst – jede Geschichte ist lesenswert und fesselnd.
Es geht um tote Ehemänner oder tote Hausfrauen, verlorene Töchter, Amateur-Prostituierte, um Erbschaften und Betrügereien im Geschäftsleben, um Rache, um Drogen (natürlich) … und um Kollateralschäden. Am Anfang scheint alles immer ziemlich normal oder sogar langweilig zu sein, aber es wird interessanter, wenn sich die Geschichte entwickelt.
Wie ich schon sagte, gibt es also immer sowohl Hillarys Geschichte und Leben als auch ein Verbrechen (oder mehr), das zu klären ist.
Hillary hat als DI ein Team und später auch als Beraterin für ungeklärte Fälle. Leider war eines ihrer Teammitglieder einer der besten Freunde ihres Mannes, der auch tief in seine kriminellen Machenschaften verwickelt war, was ihm aber nie nachgewiesen werden konnte. Er ist faul, mag Hillary als seine Chefin nicht und versucht ständig, ihr Knüppel zwischen die Beine zu werfen. Schließlich wird Hillary ihn durch einen Trick los.
Es gibt auch einige hübsche, weibliche DS (Detective Sergeants) in ihrem Team: angefangen bei der DS, die Hillarys Chef verführt und heiratet. Die nächste DS ist eine ehemalige Geliebte ihres Mannes und scharf auf das Geld, das nie gefunden wurde. Schließlich heiratet sie einen reichen Mann aus der Oberschicht und ist damit von nun an auf der Überholspur für ihre Karriere.
Hillary bleibt, wie sie ist: gut aussehend, tadellos gekleidet, scharf darauf, im Polizeidschungel zu überleben. Ich kann mich kaum an eine Serie erinnern, in der es so viele hinterhältige Polizisten, so viele richtig böse Polizisten, so viele korrupte Polizisten gibt. Die Geschichte von Hillary in der Polizeiorganisation ist ebenso lesenswert wie die Lösung ihrer Fälle.
Die Serie wurde schon früher veröffentlicht, jedes Buch mit einem etwas anderen Titel – also nicht verwirren lassen. Ich stütze mich auf die letzten Ausgaben (obwohl ich nicht sagen kann, ob es überhaupt Änderungen gab).