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Die anderen Detectives hatten ihre Plätze weiter hinten, bei mehr Tageslicht und weniger nah an der Küche, den Toiletten und dem hochfrequentierten Eingangsbereich. Doch ungeachtet von Cormacs zwanzigjähriger Glanzkarriere, bei der er in den letzten fünf Jahren als Detective Sergeant für komplizierte Fälle zuständig gewesen war, oftmals begleitet von großem öffentlichen Interesse, hatte man ihm einen der miesesten Plätze des gesamten Reviews zugewiesen. Er saß nämlich genau dort, wo ständig alle möglichen Leute vorbeiliefen, man vom wesentlichen Geschehen aber so gut wie nichts mitbekam. Und das war kein Zufall. Ebenso wenig wie die Tatsache, dass man ihm in vier Wochen seit seiner Versetzung nichts anderes als ungeklärte Fälle zugeteilt hatte. …
Aber er hatte ja selbst um seine Versetzung von Dublin nach Galway gebeten, sagte sich Cormac einmal mehr. Jetzt war er nicht mehr der Sunnyboy in der Anti-Terror-Truppe einer Special Detectives Unit – wenn er das überhaupt jemals gewesen war. Jetzt hatte er einen neuen Aufgabenbereich, einen neuen Vorgesetzten und neue Kollegen, von denen die meisten ihm erst einmal unmissverständlich klarmachen wollten, dass die Eliteeinheiten aus Dublin überschätzt wurden. Doch wenn er daran dachte, mit welcher Begeisterung Emma sich ihrem neuen Projekt widmete, war es das wert.
aus: Todesstrom
Die Rückkehr
Cormac Reilly verliebt sich in Emma. Emma, eine Biologin, Wissenschaftlerin in der Forschung, erhält ein Angebot, das sie an die Universität von Galway führt: ein enormer Karrieresprung für sie – “ciao Dublin”, “hi Galway”. Cormac liebt sie und beschließt, mit ihr nach Galway zu gehen, was dazu führt, dass seine bislang steile Karriere nun erst einmal in einer Sackgasse feststeckt. Er ist Anfang vierzig – vielleicht ergibt sich für ihn in der Provinz eine neue Chance.
Cormacs Start in seinem neuen Job gestaltet sich schwierig. Es herrscht zwar ein Mangel an Polizeibeamten und Ermittlern, aber es braucht Zeit und Mühe, bis sich sein Standing verbessert. Vor etwa zwanzig Jahren begann er seine Karriere in Galway, aber es scheint heute niemanden zu interessieren. Als einer seiner ersten Kriminalfälle aus jener Zeit plötzlich Wellen schlägt und Opfer fordert, ist Cormac wieder im Geschäft und beginnt, die Ereignisse der Vergangenheit wie auch den aktuellen Vorfall zu untersuchen.
Ich denke, dass die Bücher sehr intensive Kriminalromane sind. Die Verbrechen verfolgen den Leser. Die Polizei als Organisation wirkt bedrohlich und inkompetent. Überall und immer wieder gibt es bei den Fällen Unregelmäßigkeiten, und Cormac versucht, den Unzulänglichkeiten der Polizei auf die Spur zu kommen und sie zu stoppen.
Bis jetzt gibt es nur zwei Romane, aber der nächste ist ante portas. Ich bin gespannt, wie es weitergeht.
Die Romane sind eher düster und deprimierend. Cormac muss tief graben, um die Wahrheit zu finden. Es scheint, dass es in Galway mehr schlechte Menschen gibt, die jahrzehntelang Rachepläne schmieden, als Cormac sich vorgestellt hätte. Was vor zwanzig Jahren begann, führt mit einem Mal zu Toten und weiteren Verbrechen, an denen auch die Polizei beteiligt ist. Sicher ist, dass dies Cormac bei seinen Kollegen nicht beliebter macht.
Auch im nächsten Roman stochert Cormac in einem Wespennest herum, als er versucht, einen Vorfall mit Fahrerflucht aufzuklären, der zum Tod eines Studenten führt. Die Spuren führen ihn direkt in die High Society von Galway und Irland. Zudem scheint mit einem Mal seine Partnerin Emma in diese Geschichte verwickelt zu sein. Was übrigens Emma betrifft: Es wird immer wieder ein Vorfall erwähnt, der sich in Dublin ereignet zu haben scheint und für Emma ziemlich erschreckend und bedrohlich gewesen sein muss. Es ist bisher nicht geklärt – vielleicht in Zukunft, also in einem der kommenden Bücher.
Ist Cormac ein glücklicher Mensch?
Ich bin mir nicht sicher. Die Zusammenarbeit mit seinen Kollegen ist bisher nicht geradlinig. Seine Karriere steht auf der Kippe. Es gibt nach seiner Rückkehr nach Galway keine Veränderung zum Guten an sich. Die Beziehung zu Emma wird komplizierter und gerät in Gefahr.
Kurz: Die Romane sind nicht nur Geschichten über schlimme Verbrechen und betrügerische Polizisten, sondern berichten auch über die schwerfällige und undurchsichtige Polizeiorganisation und schwierige Beziehungen zu Kollegen und dem Partner.