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Graue Tage in Seattle
Seattle, in der nordwestlichsten Ecke der USA – direkt südlich von der kanadischen Grenze – ist eine moderne Metropole, umgeben von Wasser aus dem Ozean, von Flüssen und Seen sowie dichter Natur mit Wäldern und viel Unterholz … ein Paradies, in dem viele Leichen versteckt werden können, ob vergraben, ob im Wasser versenkt, ob einfach liegengelassen zwischen dichten Büschen … Der Preis für all diese Üppigkeit der Natur ist das Wasser – und so regnet es in Seattle sehr oft und sehr viel und sorgt für ein eher tristes Erscheinungsbild der Stadt wie auch der Landschaft ringsum.
Linden und Holder versuchen, in dieser Umgebung Mörder festzunageln, und sie müssen oft an grauen Tagen und in dunklen Nächten viel herumlaufen und -fahren. Wenn sie einen Mörder jagen – oder jemanden, der der Mörder sein könnte oder dem Mörder vielleicht nahe steht – vergessen sie ihre Bürozeiten, verzichten auf Schlaf und ernähren sich nur minimalistisch von Fast Food. Aber auch Alkohol gehört zu diesem Leben am Abgrund dazu. Nach vielen aktionsreichen Momenten und langen Überwachungen sowie vielen Fehleinschätzungen und falschen Spuren der potentiellen Täter landen sie schließlich auf Grund und Boden des ganzen Schlamassels und schnappen den Täter.
Seattle ist eine Stadt mit vielen Schattenseiten, in der Menschen leben und leiden. Linden und Holder haben es vor allem mit Menschen zu tun, die am Rande der Gesellschaft dahinvegetieren, dubiose Geschäfte am Laufen haben oder einfach nur kriminell sind. Das Geld ist immer knapp und jeder tut, was immer möglich ist, um zu überleben und seine Lebensumstände zu verbessern. Die Rede ist von Drogensüchtigen, Prostituierten, minderjährigen Ausreißern, Dieben, Betrügern. Es gibt aber auch andere Kriminelle aus Wirtschaft und Politik, vor allem dann, wenn Wahlen anstehen und alle Beteiligten versuchen, ihren Schnitt zu machen. Kurzum: Linden und Holder finden sich inmitten dieses Chaos wieder – und es gibt nirgendwo eine Spur von Glamour.
Es gibt nicht so viele Fälle für Linden und Holder. Jeder Fall, der mit einer einzigen Leiche beginnt, führt schnell zu mehr Gewalt, mehr Verbrechen, mehr Leichen – manchmal aus der Vergangenheit, wenn jemand vor Jahren sein blutiges Geschäft begann. Es gibt keine schwarz-weiße Lösung, alles ist eher grau. Gut und Böse sind nicht klar voneinander zu trennen – und oft startet jemand, der von Trauer überwältigt ist, seinen eigenen Rachefeldzug, der zu noch mehr Opfern führt. Auch die Polizei und ihre Beamten sind definitiv nicht von Natur aus gut – es gibt schwarze Schafe, verdammt schwarze Schafe.
Ich denke, ihr habt einen Eindruck von den Fällen bekommen: es ist nicht nur ein zentraler Fall, der rote Faden, an dem Linden und Holder sich voranarbeiten, sondern es gibt auch die Geschichten von Menschen, die in den Fall und die Ermittlungen involviert sind – und es gibt ihre Freunde und Familien … Das ist immer eine ganze Menge Stoff, der es wert ist, erzählt zu werden. Auch die privaten Geschichten von Linden und Holder werden mit vielen Details geschildert.
Linden ist auf dem Weg, Seattle zu verlassen und mit ihrem Liebhaber und ihrem Kind nach Kalifornien zu ziehen – in eine neue Zukunft. An ihrem letzten Tag ihres Dienstes taucht die Leiche eines jungen Mädchens auf – und Linden kann nicht loslassen. Ihre Beziehung geht in die Brüche, ihr Sohn zieht zu seinem Vater, der in Chicago lebt, seit Linden geschieden ist. Während dieser letzten Ermittlungen in Seattle vernachlässigte Linden ihren Sohn stark. Schließlich bleibt sie allein zurück. Der Fall fordert zu viel von ihr. Sie entscheidet sich schließlich für eine Auszeit.
Holden wurde drogensüchtig, als er verdeckt für das Rauschgiftdezernat arbeitete. Er wird therapiert und zum Morddezernat versetzt. Er ist unausgeglichen und nervös, erschöpft und schlägt gerne hart zu, bevor er fragt. Doch irgendwie schafft er es, am Leben zu bleiben und als Detektiv zu arbeiten.
Nach ihrem ersten Fall, der sich schnell zu einem Mega-Fall entwickelt, in den sowohl Politiker, die mit einer bevorstehenden Wahl zu kämpfen haben, als auch die Familie und Freunde des Opfers … und Geschäftsleute verwickelt sind, verlässt Linden die Polizei, kehrt aber schon bald zurück, als ein Fall, an dem sie in der Vergangenheit gearbeitet hat, ein Schlüssel zu weiteren Morden zu liefern scheint – Morden, die erst kürzlich geschehen sind, obwohl der Mörder sicher im Gefängnis sitzt und auf seine Hinrichtung wartet. Linden kann sich nicht Ruhe geben und steckt Holder an, der anfangs seine Zweifel hat. Beide wählen schließlich einen Weg, der eine Art “never-come-back-route” ist und auf dem sie es mit weiteren Mordfällen zu tun kriegen.
The Killing ist eine düstere Serie, die von Hilden und Holder extremen Einsatz und Mut bis zur Selbstaufgabe verlangt. Es gibt Szenen, die unter die Haut gehen und auch dem Zuschauer einiges an Entschlossenheit abverlangen – um die Serie nicht abzuschalten. Man kann aber sicher sein, dass es bis zum Schluss spannend bleibt.