Dieser Beitrag enthält Werbung – advertising.
Penelope Kent stand in der Tür ihres Traumhauses und fuhr sich mit dem Handrücken über die Stirn. Die Wärme des Vormittags hing feucht und schwer über dem Land. Der August war eine einzige, niemals nachlassende Hitzewelle.
Das Gras im Hof reichte ihr bis zur Hüfte, und der penetrante Singsang tausender Zikaden erfüllte die Luft. …
»Was habe ich mir dabei gedacht?«
Die Steinfliesen in der Küche gaben keine Antwort.
Sie setzte sich auf einen Holzstuhl, der unheilvoll ächzte. Sie musste sich ganz eindeutig bei den Croissants zurückhalten.
»Was habe ich nur getan?« klagte sie den Wänden.
Nun, zum einen hast du gestern eine ganze Flasche billigen Rosé gekippt, schienen diese zu spotten. Das war nicht sehr schlau.
Sie hatte fürchterliche Kopfschmerzen.
Allmählich befürchtete sie, dass sie sich mit dieser Bruchbude mehr zugemutet hatte, als sie schaffen konnte, und sie war ganz allein selbst schuld.
aus: Tod in Saint Merlot
Vom friedlichen Ruhestand in Südfrankreich
Penelope Kite ist so etwa fünfzig Jahre alt, geschieden und im Ruhestand, seit ihr Chef, einer der führenden forensischen Pathologen Großbritanniens, seinen Job im Innenministerium quittiert hat und sein Privatleben als Pensionär genießt. Es geht ihr gut, sie hat zwei verheiratete Kinder aus der ersten Ehe ihres Mannes und mehrere Enkelkinder; eigene Kinder hatte sie leider nie.
Sie lebt ihr Leben in England, recht komfortabel, kümmert sich um ihre Kinder und vor allem um ihre Enkelkinder – auch wenn alles zusammen zusammen recht nervenaufreibend sein kann. Penelope wird immer dringend gebraucht, um die Enkelkinder vom Kindergarten oder von der Schule abzuholen, sie bei verschiedenen Freizeitaktivitäten zu begleiten und wieder wohlbehalten nach Haus zu chauffieren, sie zum Übernachten willkommen zu heißen, wenn ihre Eltern ab und zu gerne einen Abend allein verbringen möchten etc.
Als sie noch mit ihrem Mann verheiratet war, gab es häufig Urlaube in Südfrankreich, die Penelope immer genossen hat … Jetzt allein lebend, sucht sie wieder einmal Entspannung in Südfrankreich: Es ist wie im Himmel auf Erden, keine Enkel, die beaufsichtigt werden müssen, keine anspruchsvollen Kinder und sonstige Verwandte … Spontan beginnt Penelope darüber nachzudenken, ob sie nicht in Südfrankreich leben sollte. Gesagt, getan.
Einige Monate später fährt Penelope in ihrem neuen, glänzenden Range Rover nach Südfrankreich, in den Luberon, um dort ein neues Heim zu beziehen und ein verfallenes Bauernhaus mit fantastischer Aussicht zu renovieren (oder besser gesagt: andersherum!).
Ich überlegte mal kurz … Ich kenne zwar die Immobilienbranche in Südfrankreich und das Preisniveau nicht im Detail, aber ich gehe davon aus, dass ein so schönes altes Bauernhaus nicht gerade billig ist. Penelope muss wirklich recht wohlhabend sein! Vor allem ist es nicht nur der Kauf des Hauses, auch die Renovierung wird ihren Tribut fordern. Offensichtlich hat Penelope Glück und ist reich genug, um alles in relativ kurzer Zeit erledigen lassen zu können. Danach gibt es (für sie) einen wahr gewordenen Traum am Mittelmeer …
Ich denke, ich brauche wohl nicht zu erwähnen, dass die Familie (d. h. Kinder, Enkelkinder etc.) davon überhaupt nicht begeistert sind. Oma zieht nach Südfrankreich … wer kümmert sich nun um all das, was im täglichen Leben passiert bzw. erledigt werden muss?
Aber auch in Südfrankreich kann Penelope ihren geplanten, friedlichen Ruhestand nicht so einfach genießen. Gleich am ersten Tag in ihrem neuen – noch nicht renovierten – Haus treibt ein Toter mit dem Gesicht nach unten in ihrem Swimmingpool.
Um was für eine Krimiserie handelt es sich hier?
Bisher habe ich viel über den finanziellen Status von Penelope gesprochen, über ihre Familie, ihre familiären Pflichten … kurz gesagt: sie ist nach Südfrankreich geflüchtet, um im Ruhestand ein neues Leben zu beginnen. Wo ist die Verbindung zur Kriminalität?
Vor ihrer Frühpensionierung arbeitete sie als Assistentin bei einem forensischen Pathologen, einem renommierten Spezialisten der Branche. Sie arbeitete gerne mit ihm, hatte keine Probleme mit Leichen und grausamen Todesfällen. Daher ist sie in gewisser Weise gut vorbereitet, um mit Leichen umzugehen, ihre Todesursache beurteilen … Ansonsten ist sie allerdings nicht scharf darauf, inmitten eines solchen Schlamassels zu landen – sie würde lieber mehr Cello spielen, mit ihrer Freundin Frankie abhängen und Wein und Leckereien aus Südfrankreich probieren.
Leider scheint sie immer wieder über Leichen zu stolpern. Penelope ist neugierig und fängt immer wieder an, auf ihre ganz eigene Art zu fragen und zu ermitteln. An ihrer Seite ist nicht nur ihre Freundin Frankie, der sofort aus Großbritannien einfliegt, wenn es notwendig scheint. Da ist auch die Immobilienmaklerin Clémentine, die ihr das Bauernhaus verkauft hat, eine wohlhabende Frau mit Pariser Chic … und da ist der Bürgermeister, Laurent, ein hutaussehender Mann, unverheiratet/geschieden … Penelope hat sich sofort in ihn verknallt.
Alle sind irgendwie in die Aufklärung kniffliger Fälle, Mordfälle, verwickelt! Die Polizei mag Penelope und ihre Freunde nicht so sehr, aber sie hält sich bedeckt. Am Ende … am Ende träumen alle davon, auf einer Terrasse mit schöner Aussicht zu sitzen, morgens einen Kaffee mit frischen Croissants und Pain au Chocolat vor sich und eiskalten Rosé und leckere gefüllte Oliven zum Sonnenuntergang.
(Alle? Ja – nicht nur Penelope und ihre Freunde, sonder auch alle Leser der Romane!)